Workshop "Anforderungsbasiertes Projektmanagement"

Donnerstag, 14. Juni + Freitag, 15. Juni 2007

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Ziele

Der Workshop bot Praktikern Raum zum Erfahrungsaustausch und Entwicklung neuer Ideen und Ansätze. Im Workshop können die Teilnehmer u.a. den folgenden Fragen nachgehen:
  • Was versteht man unter anforderungsbasiertem Projektmanagement?
  • Welche Praxiserfahrungen gibt es im anforderungsbasierten Projektmanagement?
  • Welche Best Practices kristallisieren sich dabei heraus?
  • Wie grenzt sich anforderungsbasiertes Projektmanagement gegen andere Ansätze des Projektmanagements und das Requirements Engineering ab?
  • Welche Themen im Umfeld von anforderungsbasiertem Projektmanagement sind zusätzlich zu berücksichtigen?

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Beiträge


Workshop-Beiträge:

Eric Knauss: Projektmanagement auf Basis von Story Cards: Ein Erfahrungsbericht Abstract: Extreme Programming Projekte sind stark anforderungsgesteuert. Die Methode stellt sicher, dass Kundenanforderungen (durch Story Cards repräsentiert) einen großen und sehr direkten Einfluss auf das Softwareprojekt haben. Wechselnde Kundenanforderungen werden willkommen geheißen und durch regelmäßiges und frühes Feedback geradezu provoziert. Dies hat jedoch Auswirkungen auf das Projektmanagement: Der Planungshorizont ist verhältnismäßig kurz und Änderungen häufig. Aus diesem Grund fallen viele Aufgaben des Projektmanagement eher schwer. Wie kann man Projektmetriken, zum Beispiel als Maß für die Produktivität, erheben? Welche Metriken sind aussagekräftig? Welche Möglichkeiten zur Steuerung des Projekts ergeben sich daraus? Wir sind diesen Fragen in einem studentischen eXtreme Programming Projekt nachgegangen. In diesem Beitrag stellen wir unsere Erfahrungen und Beobachtungen vor und leiten daraus praktische Empfehlungen ab.

Markus Gebhard: Software-Anforderungsbasierte Nachverfolgung von Produkteigenschaften in einer modelbasierten Entwicklungslandschaft Softwareentwicklung zu industrialisieren geht einher mit stetiger Effizienzsteigerung. Essentiell dabei ist die Wiederverwendung von Funktionen, deren Anforderungen systematisch gehandhabt und konsequent umgesetzt werden. Ständiger Bezug zu den gestellten Anforderungen erlaubt eine durchgängige Verfolgbarkeit. Zu jedem Zeitpunkt wird der Fortschritt einer Produktentwicklung bezüglich der gestellten Anforderungen messbar (Tracking), sowie die Transparenz entlang des gesamten Umsetzungsprozesses gewährleistet (Tracing). Marktanforderungen werden detailliert zu Softwareanforderungen an das System. Um der Industrialisierung Rechnung zu tragen, stellen die Anforderungen den Ausgangspunkt eines modellbasierten Entwicklungsprozesses dar, entlang dem sie umgesetzt werden. Gegenstand bilden modellierte Geschäftskonzepte, deren dedizierte Modellelemente alle Merkmale eines hochgradig modularen Softwareprodukts repräsentieren. Mit der Implementierung wird das, was das System tun soll, zu dem, was es tut. Die Softwarerealität lässt sich durch anforderungsbasierte Testfälle verifizieren. Die Kopplung von Modellelementen an deren Anforderungen und entsprechende Verifikation erlaubt es, die Abdeckung des formulierten Unterstützungsbedarfs zu analysieren. Unterstützt wird der ständige Anforderungsbezug durch mit dem Entwicklungsprozess integrierte Werkzeuge. Diese erlauben eine gezielte Qualitätssicherung und fördern die Nachhaltigkeit der aufgewendeten Anstrengungen. Dieser Ansatz wird am Beispiel der Entwicklung der SAP Anwendungsplattform verdeutlicht.

Andrea Herrmann: Feature Driven Development zwischen Wasserfall und Agilität Projektplanung baut ein Projektmanager mehr oder weniger bewusst auf ein Projektmodell auf. Das Wasserfallmodell erlaubt eine einfache Planung, funktioniert jedoch leider in der Praxis nicht gut. Agile Methoden erlauben hohe Flexibilität, verlangen aber einen Paradigmenwechsel auch beim Kunden. Feature Driven Development (FDD) stellt einen Kompromiss zwischen Wasserfallmodell und Agilität dar. In FDD sind die als Features gruppierten Anforderungen auch die Grundlage für die Projektplanung und –kontrolle. Es wird eine Fallstudie beschrieben, in der die Randbedingungen den Einsatz von FDD nahe legten.

Jörg Glunde: Anforderungsbasierten Projektmanagement, insbesondere von IT-Projekten in Optimierungs oder Konsolidierungsphasen nach Einführung eines ERP-Systems Die Veränderung von Anforderungen bedingt, dass ein Anforderungsbasiertes Projektmanagement flexibel auf ein derartig wechselhaftes Geschehen reagieren muss. Jede einzelne Anforderung wird dabei organisiert, geplant, überwacht und gelenkt – wie ein einzelnes Projekt. Anforderungsbasiertes Projektmanagement bindet den kompletten Software-Entwicklungsprozess einer Anforderung inklusive der Anforderungsanalyse, aber auch des Entwurfs, der Implementierung, der Validierung, der Integration, des Systemtests sowie der Lieferung in das gesamte Projektmanagement eines Projektes ein. Dabei muss Anforderungsbasietes Projektmanagement zusätzlich die Unternehmensstrategie berücksichtigen und die Anforderungen der Anwender im Sinne eines „Business IT-Alignment“ an der Unternehmenspolitik sowie Geschäftsstrategie entlang ausrichten.

Uwe Valentini: Anforderungsbasiertes Projektmanagement Dieser Beitrag möchte einerseits zur Diskussion anregen; im folgenden soll deshalb das Thema aus verschiedenen Blickpunkten beleuchtet werden. Zum anderen soll er die Ansicht des Autors verdeutlichen, daß jedwedes Projektmanagement anforderungsbasiert ist (zumindest erfolgreiches Projektmanagement).

Ralf Fahney: Projektmanagement ist per se anforderungsbasiert. Was also ist das Besondere an "anforderungsbasiertem Projektmanagement"? Der Beitrag begründet, dass Projektmanagement per se anforderungsbasiert ist. Unterschiede gibt es jedoch in der Eindeutigkeit und Vollständigkeit, mit welcher sich Projektplanungsdokumente und damit Projektmanagement auf dokumentierte Anforderungen beziehen. Unter „anforderungsbasiert“ versteht dieser Beitrag daher ein Projektmanagement, welches strikt und ohne Interpretationsspielraum auf dokumentierten One-Sentence-Requirements aufsetzt. Anhand eines Beispiels zeigt der Beitrag schematisch, wie diese Definition zu verstehen ist, und erläutert die Auswirkungen auf das Change-, Configuration- und das Risikomanagement.

Rüdiger Weißbach: Kommunikationskulturen im Projekt – Anmerkungen zu einigen (vermeintlichen) „Banalitäten“ Dass Kommunikation wesentlicher Bestandteil der Projektarbeit ist und ihr Gelingen für den Projekterfolg (mit-) verantwortlich ist, kann als Allgemeingut angesehen werden: Management ist grundsätzlich kommunikative Arbeit und Anforderungen müssen kommuniziert werden. Allerdings lohnt es sich, diesen Allgemeinplatz näher zu betrachten. Dieser Beitrag untersucht, welche Konsequenzen sich aus dem Nebeneinander verschiedener Kommunikationskulturen für ein anforderungsbasiertes Projektmanagement ergeben können.

Karl-Heinz Dorn: ‚Anforderungsbasiertes’ Projektmanagement aus Sicht des Organisations-managements Auf der Grundlage der Definitionen des Organisationsmanagement für den Umfang von Projektmanagement wird erörtert, dass Projekterfolg in der Praxis hinsichtlich Projektzielen und –anforderungen immer noch weit hinter der Theorie zurückbleibt, wobei doch gerade Organisationsprojekte der Hebel für die Veränderungen einer Organisation selber sind. Es werden Symptome aufgezeigt, dass in der Praxis Organisationsmanagement durch Projektmanagement ersetzt wird, allerdings weist auch Projektmanagement-Literatur weiterhin auf grundlegende Mängel in der Umsetzung von Projektmanagement in Organisationen hin. Abschließend wird unter Bezug auf grundlegende Werke von Grochla die politische Dimension der organisatorischen Gestaltung herausgestellt.


Workshop-Ergebnisse:
Die in der Diskussion erarbeiteten Inhalte (offene Punkte, Empfehlungen, Ergebnisse, einvernehmlichen Sichtweisen der Teilnehmer, weiterer Forschungsbedarf) werden in den Softwaretechnik-Trends veröffentlicht.

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Termine

20.04.2007:     Einreichung der Positionspapiere
04.05.2007:
Benachrichtigung der Autor/innen über Annahme der Positionspapiere
11.05.2007: Verbindliche Anmeldung durch Überweisung der Teilnahmegebühr
31.05.2007: Einreichung der ggf. überarbeiteten Positionspapiere. Verteilung der Papiere vorab an die Teilnehmer.
14.+15.06: Workshop
Veröffentlichung der Abstracts der Beiträge auf der Workshop-Webseite nach dem Workshop
Veröffentlichung der Beiträge in einem Workshop-Band
November 2007 nächstes Treffen

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Programmkomitee


Ralf Fahney, unabhängiger Berater für Anforderungsingenieurwesen
Herbert Gonder Gonder Consulting, PMI
Peter Göttel blue Project Management, GPM
Andrea Grimm  
Dr. Andrea Herrmann Universität Heidelberg
Bernd Joussen TRUST.WIZCOM Project Management & QA
Gerrit Kerber aragon Interactive, GI-Fachgruppe WI-PM "Projektmanagement"
Eric Knauss Leibniz Universität Hannover
Vitaly Rudovich unabhängiger Berater für Softwarequalität
Dr. Dieter Scheithauer EADS, GfSE
Dr. Rüdiger Weißbach     Lehrbeauftragter an der HAW Hamburg

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Organisation


Andrea Herrmann (Hauptkontaktperson)

Ralf Fahney
Rüdiger Weißbach

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